Einführung in die Endoskopie (Spiegeluntersuchung) der Kleintiermedizin:

Die Endoskopie (Schlüsselloch-Chirurgie, Knopfloch-Chirurgie) hat in den letzten Jahren diagnostisch wie auch therapeutisch in der Tiermedizin große Bedeutung erlangt. Sie stellt hierbei einen Übergang von nicht invasiver zu minimal invasiver Untersuchungs- und Behandlungstechnik dar.

Endoskopische Behandlungen umfassen u. a. Zugang, Darstellung und Operation von

  • oberen und unteren Luftwegen (Mund, Nase, Rachen, Luftröhre, Bronchien, Lunge)

  • äußerem Ohr und Gehörgang

  • Brustraum (Thorakoskopie: Organe der Brusthöhle)

  • Bauchraum (Laparoskopie: Organe der Bauchhöhle)

  • endoskopische Kastration / sanfte Kastration der Hündin

  • Ovariektomie (OE)

  • Ovariohysterektomie (OHE)

  • endoskopische Kastration / sanfte Kastration des Rüden

  • Entnahme von abdominalen, kryptorchiden Hoden beim Rüden

  • Sterilisation des Rüden durch Unterbrechung des Samenleiters bei Erhalt der hormonellen Funktion der Hoden

  • Magen-Darm-Trakt (Magen, Dünn- und Dickdarmspiegelungen)

  • harnbildenden und -ableitenden Wegen

  • weiblichem Reproduktionstrakt (Gebärmutter)

  • Gelenken (Arthroskopie)

Für die Untersuchung der Körperhöhlen stehen in unserer Praxis verschiedene Endoskope zur Verfügung.

Risiken der Endoskopie (Spiegeluntersuchung) beim Tier?

Im Vergleich zu klassischen, chirurgischen Eingriffen halten wir die Endoskopie beim Tier für deutlich risikoärmer. Wie bei jeder Operation besteht ein allgemeines Narkoserisiko, das aufgrund ggf. kürzerer Narkose- und Operationsdauer bei der Endoskopie i. d. Regel vermindert ist. Da durch Schlüssellochchirurgie-Technik die Eintrittspforten in den Körper bei endoskopischen Eingriffen mit zwischen 3 mm bis ca. 12 mm minimal sind, ist mit einem deutlich geringeren Risiko von postoperativen Schwellungen, Blutungen, Infektionen und Wundheilungsstörungen zu rechnen. Ganz ausschließen kann man diese Risiken natürlich nicht.